CNH Industrial stellt den ersten LNG-Traktor der Welt vor. Der T7 Methane Power LNG von New Holland Agriculture gewährleistet nach Herstellerangaben unter Einsatz alternativen Kraftstoffes volle Leistung und Drehmomente sowie Autonomie.
Ausweitung des Erdgas-Portfolios
Der Traktor T7 Methane Power LNG (Liquefied Natural Gas) wird die Autonomie im Vergleich zu einer CNG-Konstruktion mehr als verdoppeln und gleichzeitig die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft insgesamt verbessern, berichtet CNH. Im Vergleich zum T6 Methane Power CNG bedeutet dies eine Vervierfachung der Kraftstoffkapazität. LNG sei auch ein wichtiger Aspekt für die Ausweitung des künftigen Erdgasportfolios von CNH Industrial, insbesondere im Hinblick auf größere und schwerere Land- sowie Baumaschinen.
Identische Leistung wie Dieseltraktor
Der Vorserienprototyp des T7 Methane Power LNG bietet für einen Traktor, der mit alternativem Kraftstoff angetrieben wird, beispiellose Leistung, so New Holland weiter. Mit seinen 270 PS liefere er die identische Leistung und Drehmomente wie die eines Dieseltraktors sowie gleichzeitig Autonomie, da keine zusätzlichen Tanks benötigt werden. Außerdem sei er nachhaltiger, denn der Einsatz von verflüssigtem Biomethan gewonnen aus Viehdung/Gülle mache ihn zu einem vollständig kohlenstoffneutralen Traktor.
Kooperation mit Bennamann
Um diese neueste Entwicklung weiter voranzutreiben, hat sich CNH mit Bennamann, einem in Großbritannien ansässigen Experten für Lösungen zur Erfassung und Wiederverwendung von flüchtigen Methanemissionen für die energetische Nutzung, zusammengetan, heißt es weiter.
CO2-Fußabdruck verringern
Der mehrfach patentierte Ansatz von Bennamann verhindert, dass Methan in die Atmosphäre gelangt (Methan ist gemessen über einen Zeitraum von 20 Jahren mehr als 80 Mal umweltschädlicher als CO2), indem der Stoff in verflüssigtes flüchtiges Methan (LFM) umgewandelt wird, welches schließlich als kohlenstofffreier Biokraftstoff verwendet werden kann. Diese Lösung kann den CO2-Fußabdruck eines durchschnittlichen Milchviehbetriebs erheblich verringern, indem sie die direkte Emission von Methan aus Güllelagunen und -tanks verhindert, als auch eine Reihe weiterer Vorteile bietet. Dazu gehören: Die Verringerung des Einsatzes CO2-intensiver chemischer Düngemittel, die Verdrängung des Einsatzes fossiler Brennstoffe in Traktoren bei der Stromerzeugung und der Wärmeversorgung, sowie die Verringerung des Bedarfs an Gülleausbringung. Die CO2-Reduzierung für einen Betrieb mit 120 Kühen entspricht potenziell etwa der von 100 „westlichen“ Haushalten, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung abschließend.
In der AGRARTECHNIK-Januar 2023 Ausgabe finden Sie einen ausführlichen Schwerpunkt zum Thema „Alternative Antriebe in der Landtechnik“.
