24. Februar, 2022, Kiew, Ukraine: Explosion in Kiew

Ukraine: Folgen für die Landtechnikbranche nach 3 Tagen immer noch unklar

Die russische Invasion in der Ukraine ist noch in vollem Gange. An vielen Orten in der Ukraine wird gekämpft. Selbst in der Hauptstadt Kiew finden Gefechte statt. Schon jetzt ist klar, dass sich mit dem russischen Angriff auf die Ukraine vieles in Europa ändern wird. Wir versuchen eine erste kleine und sicher nicht vollständige Bestandsaufnahme für den Landtechnikhandel.

Ukraine: Russische Panzer in Armyansk, in der Nordkrim. Imago: Konstantin Mihalchevskiy
Ukraine: Russische Panzer in Armyansk, in der Nordkrim. Imago: Konstantin Mihalchevskiy

In Ukraine und Russland Standorte

Es ist kein Branchengeheimnis, dass viele Landtechnikhersteller ihre Maschinen auch im Osten Europas, darunter die Ukraine und Russland verkaufen. Zum Teil – um leichter ins Geschäft zu kommen und effizient zu arbeiten – auch dort produzieren. So haben beispielsweise Horsch und Amazone Standorte in der Ukraine (Horsch) und Russland (Amazone) aufgebaut und betrieben.

Für Vorhersagen noch zu früh

Stand jetzt lässt sich allerdings – egal wie gut vernetzt man auch zu sein glaubt – seriös nicht vorhersagen, was genau passieren wird. Dafür ist es noch zu früh und zu unübersichtlich. Es ist allerdings möglich, sogar wahrscheinlich, dass Geschäfte und auch Investitionen verloren gehen können.

Landtechnikhandel betroffen

Auch der Landtechnikhandel ist mitunter betroffen. Händler haben bis vor kurzem Maschinen in osteuropäische Länder verkauft. Für Holger Wüstenberg (Wüstenberg Landtechnik; Acht Standorte) ist die ganze Lage bitter. „Jetzt schon eine Einschätzung zu treffen ist noch gar nicht möglich. Im Moment überwiegt die Angst um die Menschen vor Ort“ erklärt Wüstenberg. Man wisse nicht oder nur wenig darüber, wie es Geschäftspartner in der Ukraine gehe. Wüstenberg handelte bis vor kurzem in der Ukraine mit Landmaschinen.

Bundesregierung stopppt Hermes-Bürgschaften

Unsicherheit herrscht derzeit auch noch über den Stand der Sanktionen. Viele Fragen sind noch offen. Etwa, die, ob und wie sie sich auf den Bereich der Landtechnik auswirken. Die Ukraine und auch Russland stellen für viele Hersteller einen – eigentlich – interessanten Absatzmarkt dar. So hat etwa die Die Bundesregierung hat Garantien für Exporte nach Russland und Investitionen deutscher Firmen im Land ausgesetzt. Der Stopp der Hermes-Bürgschaften erschwert die Geschäfte deutscher Firmen in Russland. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium unter anderem dem Handelsblatt mit.

Russlands Reaktion steht noch aus

Auch ist nicht klar, wie Russland auf die Sanktionen seinerseits reagieren wird. Man werde symmetrisch und asymmetrisch reagieren, sobald man die Sanktionen gegen Russland analysiert habe, ließ Wladimir Putin verlauten. Stand aktuell: offen.

Opfer unter der Zivilbevölkerung

Sicher ist: unter der Invasion leidet die ukrainische Zivilbevölkerung schon jetzt stark. Die Zahl der Toten und Verletzten auf beiden Seiten steigt an.

Eine verlässliche Prognose für die Landtechnikbranche scheint derzeit nicht wirklich möglich. Man kann nur spekulieren. Eines lässt sich schon jetzt sicher sagen: Vieles wird sich sehr nachhaltig ändern.

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