Case IH mit Schwerpunkt Automatisierung bei Grüner Woche

Case IH informiert im Innovationsforum Landtechnik über Automatisierung und Autonomie. Das Unternehmen will das Potenzial bei der Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen zeigen und verdeutlichen, wie Landwirte Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie Kraftstoff verringern können.

„Gemeinsam mit anderen namhaften Landtechnikunternehmen suchen wir auf dem Erlebnis-Bauernhof in Halle 3.2 der Internationalen Grünen Woche den intensiven Dialog mit Verbrauchern und Entscheidern aus Politik und Institutionen. Ein Ziel ist es, den unverzichtbaren Beitrag der modernen Landtechnik zu einer ressourceneffizienten, produktiven und rentablen Landwirtschaft deutlich zu machen. Ganz wichtig ist uns
aber auch, dabei zu zeigen, dass die positiven Leistungen der Landtechnik, die wir anhand einiger
Beispiele thematisieren, weit über die Agrarbranche hinaus in die Gesellschaft hinein wirken“, sagt Marc-Peter Bormann, Geschäftsführer der CNH Deutschland GmbH.

Case IH legt bei dem Auftritt im Innovationsforum Landtechnik einen besonderen Schwerpunkt auf
Automatisierung und Autonomie. Beide Ansätze zeigen ein enormes Potenzial, die Bewirtschaftung
der natürlichen Ressourcen weiter zu optimieren und beispielsweise den Einsatz von Dünge- und
Pflanzenschutzmitteln sowie Kraftstoff zu minimieren. Weit über die automatische Spurführung im Feld
hinaus ermöglichen digitale Technologien heute beispielsweise automatisierte Erntesysteme. Die anlässlich der Agritechnica 2023 vorgestellte Feedrate Control für Axial Flow Mähdrescher wurde wegen
der damit möglichen hohen Effizienz bei der Ernte von Druschfrüchten mit einer DLG-Silbermedaille
ausgezeichnet. Die schonende Nutzung der natürlichen Ressourcen und die mit digitalen Technologien mögliche Sammlung und Auswertung von Agrardaten zur weiteren Optimierung der Anbauverfahren spielen auch mit Blick auf die Ernährungssicherung eine immer wichtigere Rolle.

Neues Ballenpressen-Automatisierungssystem

Zu den modernen Instrumenten, die Case IH bei dem Innovationsforum Landtechnik anspricht, gehört das neue Ballenpressen-Automatisierungssystem. Die Laserimpulse eines LiDAR-Sensors (Light
Detection and Ranging) am vorderen Ende des Traktordachs zu der Position, der Form und dem Querschnitt eines Schwads werden von einem Prozessor verarbeitet. Dieser sendet dann entsprechende
Impulse zur automatischen Lenkung an den Traktor. Über ISOBUS 3 (TIM – Tractor Implement Management) wird auch die Geschwindigkeit von Traktor und Ballenpresse an die Lage und die Dicke
des zu pressenden Schwads angepasst. Das entlastet den Fahrer und sorgt für ermüdungsfreie Arbeit,
stellt Ballenform und -dichte auf höchstem Niveau sicher, lastet gleichzeitig aber auch die Motor- und
Pressenleistung optimal aus und minimiert so den Kraftstoffverbrauch.

Mit aktueller Sensorik arbeitet die auf Grundlage der Traktor- und Bodenbearbeitungsplattformen von
Case IH mit Raven Autonomy™-Technologie entwickelte autonome Bodenbearbeitung: AFS Soil
Command, das ebenfalls bei dem Innovationsforum Landtechnik angesprochen wird, steuert das Anbaugerät und sichert die richtige Bearbeitung für jeden Zentimeter Boden. Gleiches gilt für den Field
Analyzer, einen intelligenten Sensor, den CNH Industrial im Jahr 2023 mit dem Kauf des Technologie-unternehmens Augmenta Agriculture Technologies in das Portfolio seiner Präzisionstechnologien
übernommen hat. Mittels 4K-Kameras und KI-Bildverarbeitung schafft dieser Sensor die Möglichkeit,
Kulturpflanzen von Beikräutern in Echtzeit zu unterscheiden. Damit lässt sich der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf die relevanten Stellen begrenzen und so minimieren.

Mix aus Kameras und Radarsensoren

Noch einen Schritt weiter geht das Autonomie-Kit, das am Beispiel des autonomen Case IH Magnum
Traktors im Herbst 2023 erstmals in Deutschland vorgestellt wurde. Die Technologie ist auch auf anderen Baureihen von Case IH wie beispielsweise Optum oder Puma einsetzbar. Während des Betriebs
überwacht eine Kombination aus Kameras und Radarsensoren permanent die Umgebung des Traktors auf Hindernisse und Fremdbewegungen. Mithilfe künstlicher Intelligenz verarbeitet der Perception
Controller von Raven den kontinuierlichen Bilderstrom, interpretiert ihn und identifiziert mögliche Hindernisse. Wird eines erkannt, stoppt der Traktor und der Betreiber/Administrator erhält eine Warnung
auf sein vernetztes Smart Device. So kann er die Situation beurteilen und über das weitere Vorgehen
entscheiden. Dabei lassen Kundenstudien erwarten, dass die Landwirte – angesichts des auch in der
Agrarbranche spürbaren Fachkräftemangels – den Einsatz eines solchen Systems parallel zu der konventionellen Feldarbeit sehen: Dabei arbeitet ein zweiter autonomer Traktor auf dem gleichen Feld wie
der Traktor mit dem Landwirt und verdoppelt so die Schlagkraft.

Neben der Optimierung von Arbeitsabläufen und Betriebsparametern einzelner Maschinen liegt ein
Fokus von Case IH auf Flottenlösungen und der Koordination mehrerer Landmaschinen. Dazu dienen
Telemetrie-Lösungen zur Fernüberwachung und -wartung, automatisierte Systeme zur Sammlung und
Analyse von Agrardaten zur fundierten Entscheidungsfindung sowie die Integrierte Agrarsoftware des
Unternehmens zur effizienten Verwaltung von Betriebsdaten.

Alternative Antriebe

Mit der Vorstellung des Case IH Farmall 75C Electric anlässlich der Agritechnica 2023 hat der Hersteller auch auf dem Gebiet der alternativen Antriebe sein Engagement für die Zukunft der Landwirtschaft
und deren nachhaltige Ausrichtung gezeigt. Mit ihrer dieselähnlichen Leistung kann die Batterie des
Farmall Electric mit der DC-Ladefunktion in weniger als einer Stunde von 10 auf 80 Prozent aufgeladen
werden. Dank der Elektrifizierung in Kombination mit einem geringen Verschleiß sowie niedrigen Wartungskosten ermöglicht das Modell im Vergleich zu Dieseltraktoren eine Senkung der Betriebskosten
um bis zu 50 Prozent. Dabei sorgen digitale Offboard-Funktionen und zusätzliche Automatisierungsmöglichkeiten für einen sehr effizienten Einsatz des Fahrzeugs, das sich etwa für Aufgaben in Landwirtschaft, kommunalen Betrieben, Industrie, Gewächshäusern oder auch leichte Forstarbeiten eignet.
Neben dem intensiven Austausch mit Verbrauchern und Entscheidern aus Politik und Institutionen
dient das Innovationsforum Landtechnik auch der besseren Vernetzung namhafter Landtechnikhersteller. Insgesamt 16 Unternehmen aus den Bereichen Landmaschinen und Agrarsoftware treten hier
gemeinsam auf und nutzen die Gelegenheit für die Diskussion von Zukunftsthemen wie Autonomie,
Feldrobotik sowie digitale Hack- und Pflanzenschutztechnik.

(Fotonachweis: Case IH)

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