LandBauTechnik Bundesverband  |  Delegationen aus allen 15 Mitgliedsländern plus einer Gastdelegation aus Litauen vor der historischen Ansicht von Danzig. Copyright: LandBauTechnik Bundesverband

CLIMMAR-Mitglieder diskutieren die aktuellen Herausforderungen in der Branche

Vertreter von 16 Mitgliedsorganisationen kamen im Oktober im polnischen Danzig zusammen, um den aktuellen Stand und wichtige Themen aus der Branche auf europäischer Ebene zu diskutieren.

Am mittlerweile 68. CLIMMAR-Kongress – der auch in diesem Jahr wieder eine Mischung aus Fachkongress und Jahreshauptversammlung bot – nahmen von deutscher Seite CLIMMAR Vizepräsident Stefan Sprock, Hauptgeschäftsführer Dr. Michael Oelck und Geschäftsführer Ulrich Beckschulte teil – Präsident Ulf Kopplin hatte kurzfristig absagen müssen und lud aus dem Krankenstand aber herzlich zum nächsten Kongress im Oktober 2024 nach Hamburg ein.

Lager-Finanzierung ein europaweites Problem

Kurze Berichte zu den besten Ideen aus allen Mitgliedsländern gehören zum Standardprogramm des CLIMMAR-Kongresses, ebenso der Bericht zum Arbeitsstand der verschiedenen CLIMMAR-Arbeitsgruppen. Gleich zu Beginn des Kongresses stellte der amtierende CLIMMAR-Präsident Roberto Rinaldin jedoch heraus. „Die Mitglieder haben Schwierigkeiten mit der von den Herstellern auferlegten Bevorratung, die zu einem größeren Lagerbestand führt – insbesondere bei Traktoren und Erntemaschinen. Darüber hinaus hat dieser Trend eine doppelte Auswirkung, da das Betriebskapital erhöht werden muss und Kredite aufgrund steigender Zinssätze teurer werden.“ Nahezu überall, das bestätigten die Präsidenten aller Schwesterverbände, besteht das Problem übervoller Neumaschinenlager, dessen Finanzierung europaweit Probleme bereitet. Hier wurde der Aufruf des deutschen Verbandes im „Präsidentenbrief“ (siehe AGRARTECHNIK 11-2023 / Seite 26 bis 29), die Lieferanten mit in die Verantwortung zu nehmen, mit Interesse verfolgt.

Erwartungen abgeschwächt

Besondere Beachtung finden auch immer die Berichte zum Händlerzufriedenheitsbarometers DSI Traktoren und der Markt- und Konjunkturbericht. Auch Basisdaten aus Vertrieb und Werkstatt, Gehaltsstrukturen sowie detaillierten Gewährleistungskonditionen der wichtigsten zehn Traktorenfabrikate liegen aus allen Ländern abrufbereit vor. Die CLIMMAR-Arbeitsgruppen – Branchenstatistik, Händlerzufriedenheitsindex, Händlerverträge, Bildung, Ausstellungen, Gartengeräte, Innovation und technische Themen – berichteten den Mitgliedern über den Fortschritt und die Ergebnisse ihrer Diskussionen. „Aktuell liegt der CLIMMAR-Index noch gerade im Plus, die Erwartungen sind noch etwas schwächer“, sagt Stefan Sprock zur Entwicklung des neuen europäischen Branchen-Konjunkturindexes, an dem ausnahmslos alle Mitgliedsländer teilnehmen. (Die hierzu vorgestellten Auswertungsdaten folgen in der Dezember-Ausgabe der AGRARTECHNIK.)

Stefan Sprock stellte den Situationsbericht aus Deutschland vor. Darin ging es um den neuen Präsidentenbrief als Aufruf an die Industrie zur Verantwortungsübernahme in Zeiten explodierender Lager- und Lohnkosten. — Copyright: LandBauTechnik Bundesverband

Beziehung auf Augenhöhe ist wichtig

Zudem kam das Thema Händlerverträge zur Sprache. „Die Beziehung zwischen Lieferanten/Herstellern und Händlern war schon immer angespannt, was zu Schwierigkeiten führte. Vertrauen und Loyalität sind die Grundbestandteile einer stabilen und profitablen Beziehung, die den Herausforderungen der Zukunft gewachsen ist“, erklärte CLIMMAR-Präsident Roberto Rinaldin. Man strebe hier für die Zukunft eine Beziehung auf Augenhöhe an.

Nächster Kongress in Hamburg

Der nächste Kongress findet vom 22. bis 25. Oktober 2024 in Hamburg statt. „Wir freuen uns, dass wir unsere europäischen Freunde dann hier bei uns begrüßen dürfen und hoffen bis dahin bereits einige Ziele unserer in Danzig erarbeiteten Agenda erreicht zu haben“, so Stefan Sprock.

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