Grimme

Grimme Gruppe will das Bewährte in die Zukunft mitnehmen

Die Grimme Gruppe aus Damme konnte in 2021 trotz der Corona Pandemie, des Fachkräftemangels und den Auswirkungen des Brexits an das gute Jahr 2020 anknüpfen. Der Umsatz ist von 509,1 Millionen Euro um 9,43 Prozent auf 557,1 Millionen Euro im Jahr 2021 in der Gruppe gestiegen. Über 80 Prozent des Umsatzes wurde außerhalb Deutschlands erwirtschaftet. Alle produzierenden Gesellschaften mit den Marken Grimme, Spudnik, Asa-Lift, Internorm und Ricon konnten die Umsätze steigern.

Parallel zum guten Umsatzwachstum der vergangenen Jahre ist die Stammbelegschaft von 2.700 auf über 2.850 weltweit gestiegen. 1.850 Mitarbeiter sind in Deutschland beschäftigt.

Die PRIOS 440 bringt Neuerungen im Bereich der Anhängung sowie der Dammformung mit sich und bietet sämtliche Voraussetzungen für Precision und Smart Farming Lösungen. Copyright Rath-Kampe

Den Hauptanteil am Umsatz trägt die Grimme Landmaschinenfabrik und deren Sales- und Servicegesellschaftenmit 384,5 Millionen Euro, nach 363,9 Millionen Euro im Jahr 2020. In Belgien, Frankreich, Russland und China konnten sowohl die Marktanteile als auch die Umsätze gesteigert werden. Aufgrund der Nachwirkungen des Brexits in Großbritannien und der hohen Inflation in der Türkei mussten Umsatzverluste hingenommen werden.

Weltweite Aktivitäten

Die 2003 übernommene US-amerikanische Firma Spudnik mit Sitz in Blackfoot/Idaho hat in 2021 unter Leitung von Rainer Borgmann mit 420 Mitarbeitern umgerechnet 110 Millionen Euro erwirtschaftet.

2013 hat Grimme den 1936 gegründeten dänischen Gemüsetechnikspezialisten Asa-Lift übernommen. Über 130 Mitarbeiter unter Leitung von Joas Lyng konnten 2021 erstmalig einen Umsatz von über 20 Millionen Euro erzielen.

Das Innovationslabor, die Schmiede.One in Düsseldorf, wurde 2017 von Christoph Grimme gegründet und beschäftigt 20 hochqualifizierte Mitarbeiter mit den Schwerpunkten Robotik sowie Digitalisierung. In engerer Zusammenarbeit mit der neu gegründeten Abteilung „Digital Business“ bei Grimme werden Zukunftsthemen mit hoher Geschwindigkeit vorangetrieben und innovative Lösungen in naher Zukunft präsentiert.

2019 gründete Grimme zusammen mit dem indischen Familienunternehmen und Weltmarktführer bei Bodenfräsen Shaktiman ein Joint-Venture, um den hiesigen Markt mit spezifizierten Maschinen für den Kartoffelanbau zu versorgen.

Die vierte und fünfte Generation, Philipp, Christine, Christoph und Franz Grimme. Copyright Rath-Kampe

Investitionen in die Zukunft

Die Ertragslage hat sich analog zum Umsatzwachstum ebenfalls positiv entwickelt, so dass umfangreiche Investitionen für die Zukunft aus eigener Kraft finanziert werden können. In den nächsten zwei Jahren werden allein in Deutschland über 50 Millionen Euro investiert und erreicht damit das höchste Volumen in der 161-jährigen Firmengeschichte.

Zu diesen Investitionen zählen eine umfangreiche Erweiterung des Kundenzentrums Technicom in Damme sowie in Maschinen und Anlagen in allen produzierenden Werken weltweit. Ein weiterer Schwerpunkt werden Investitionen in die Ergonomie der Arbeitsplätze sein. Im 15 Kilometer von Damme entfernten Niedersachsenpark werden Neubauten für die Montage von Erntemaschinen sowie die Validierung, ein großes Gebrauchtmaschinenzentrum sowie ein Schulungsgebäude entstehen. Die in Damme dann freiwerdenden Hallenkapazitäten werden für die stetig steigenden Anforderungen in den Bereichen der Logistik und Fertigung genutzt.

Am Stammsitz in Damme wird ein neues Verwaltungsgebäude entstehen. Darüber hinaus werden zehn Prozent des Umsatzes in Neu- und Weiterentwicklungen investiert, wobei die Digitalisierung in diesem Bereich einen immer höheren Stellenwert einnimmt. Zur Stärkung der Marktpräsenz im wichtigen bayerischen Markt wird Grimme in 2022 den neuen Standort in Langquaid südlich von Regensburg in Betrieb nehmen.

Aktuelle Geschäftsentwicklung

In 2022 sind außergewöhnlich viele Faktoren vorhanden, die das Geschäft weltweit beeinflussen. Dank der weltweit hohen Nachfrage, konnten die Ausfälle in Russland und der Ukraine zum größten Teil kompensiert werden. Zudem mussten Produktionsausfälle durch die Corona-Pandemie verzeichnet werden, die die Lieferzeiten negativ beeinflusst haben. Die Teilebeschaffung am Weltmarkt ist sehr schwierig und wird mittel- bis langfristig weiter Probleme bereiten. Die hohen Preissteigerungen bei Rohstoffen, Zulieferteilen, Energie sowie die Steigerungen im Gehalts- und Lohnsektor führten auch in Damme zu Preissteigerungen.

Der Varitron 470 als Rad- und Terra Trac-Variante wird von einem 460 PS starken Motor mit Abgasstufe V angetrieben. Copyright Rath-Kampe

Trotz aller Widrigkeiten geht die Grimme Gruppe bei allen produzierenden Gesellschaften von einem insgesamt positiven Verlauf der Umsätze und Ertragslage aus. Sollte es zu weiteren Eskalationen weltweit kommen, dann sind unvorhersehbare und massive Auswirkungen nicht ausgeschlossen, die die Geschäftsentwicklung stark negativ beeinflussen könnten.

„Die Grimme Landmaschinenfabrik ist in den letzten Jahren stark gewachsen und politische, wirtschaftliche sowie gesellschaftliche Herausforderungen steigen stetig“, erläuterte Christoph Grimme, Vorsitzender der Geschäftsführung. „Mit der One.Grimme Strategie macht sich das Familienunternehmen fit für die Zukunft. Die Digitalisierung, agile Vertriebsstrukturen, neue Geschäftsmodelle, massive Stärkung der Gemüse- und Rübentechnikaktivitäten, Ausbau der Marktführerschaft in der Kartoffeltechnik sowie kürzere Entwicklungszyklen sind nur ein Ausschnitt aus den vielfältigen Aktivitäten.“

„Wir werden in der fünften Generation das Unternehmen mit der erfolgreichen Firmenphilosophie fortsetzen und haben mit dem Start der One.GRIMME Strategie ein neues Fundament in der Organisation gelegt, darauf freuen wir uns und dafür geben wir auf allen Ebenen Vollgas“, so Christoph und Philipp Grimme, die als Geschäftsführer seit 2016 beziehungsweise 2019 die Geschicke der Grimme Gruppe aktiv mitgestalten.

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