Der Versuchsacker für den Einsatz von Robotik und KI.  |  Ein großes Banner weist auf den Rübenanbau-Versuch in Leopoldshöhe hin. - Copyright: Agravis Raiffeisen AG

KI und Roboter: Wenn für den Rübenanbau kein Mensch mehr nötig ist

Künstliche Intelligenz (KI) und Roboter „bewirtschaften“ ein rund 15 Hektar großes Feld in Leopoldshöhe im Kreis Lippe in Nordrhein-Westfalen. Der autonome Traktor kümmert sich um die Bodenbearbeitung und drillt die Rüben. Die Feldspritze erkennt mit künstlicher Intelligenz, wo ihre Mittel zum Einsatz kommen sollen. Und auch ein Sä- und Hack-Feldroboter dreht seine Runde. Das ganze passiert ohne Menschen. Die Agravis Raiffeisen AG und die Pfeifer & Langen GmbH, einer der größten Zuckerhersteller Europas, testen hier in einem Gemeinschaftsprojekt den vollautomatischen Rübenanbau.

KI-Versuch wird ausgewertet

Der Versuch läuft noch bis Ende Juni. Dann werden Fachleuchte auswerten, wie die Maschinen gearbeitet haben und wo vielleicht Optimierungsbedarf besteht. . Ein Student schreibt außerdem eine Projektarbeit über den Vergleich der verschiedenen Maschinen. „Wir wollen mit dem Projekt zeigen, was technisch in der Landwirtschaft bereits möglich ist und welche Vorteile die autonomen Maschinen haben“, erläutert Sebastian Henrichmann. Er ist beim Agravis Technik Center für die Bereiche Smart Farming und Digitalisierung zuständig.

Vollautonome Maschine sind auf dem Rübenfeld unterwegs.
Der vollautonome Schlepper AgBot von Agxeed, der auf Standard-Anbaugeräte eingestellt wird, arbeitet selbstständig auf dem Feld in Leopoldshöhe. – Copyright: Agravis Raiffeisen AG

Unterwegs auf dem Feld war unter anderem der AgBot T2 mit Raupenlaufwerk und Grubber. Er kümmerte sich um die tiefe Bodenbearbeitung. Diese Maschine erledigte auch die Saatbettbereitung. „Neun Stunden ohne Pause und ohne Aussetzer“, freut sich Heinrichsmann. Der Roboter hat ein hochentwickeltes Navigationssystem, das einen autonomen Betrieb ermöglicht. Mithilfe einer Kombination aus vielen Sensoren – darunter GPS, LiDAR und Kameras – navigiert der Roboter durch komplexes Feldgelände und gewährleistet eine gleichbleibend präzise Ausführung der Aufgaben, heißt es vom Hersteller Agxeed. Die vielseitige Maschine ist mit einer Vielzahl von landwirtschaftlichen Geräten kompatibel, darunter Sämaschinen, Kultivatoren und Sprühgeräte, was sie zu einer Mehrzwecklösung für verschiedene landwirtschaftliche Anwendungen macht.

Als Vierradmodell drillte der AgBot W4 die Rüben und teilte sich das Feld mit dem Sä- und Hackroboter Farmdroid FD20. Der wiederum hat beim Hacken zwischen und in den Reihen mit dem Modell Farming GT Konkurrenz auf dem Acker. Die ARA-Präzisionsfeldspritze unterscheidet dank KI in Millisekunden, wo genau sich die Unkräuter im Bestand befinden, und schaltet die richtigen Düsen zu.

Vorteile der neue Technologie

Die Feldroboter bringen einige Vorteile mit, teilen die beiden Projektpartner mit: Sie punkten demnach mit Umwelt-,Ressourcen- und Bodenschonung, arbeiten mit Solar auf dem Dach oder elektrischem Antrieb und sind CO2-neutral unterwegs. Mit Blick auf den Fach- und Arbeitskräftemangel seien sie vor allem in der arbeitsintensiven Biobranche aber auch in der konventionellen Landwirtschaft eine große Unterstützung. Gerade hier könnten KI und Robotik Arbeitserleichterungen bringen.

Der Einsatz der Feldroboter wird im Anschluss an den Feldversuch von Experten ausgewertet.
Noch bis Ende Juni läuft der Versuch. Dann werten Fachleute aus, wie die Maschinen gearbeitet haben. – Copyright: Agravis Raiffeisen AG

Live im Einsatz

Wer sich die Maschinen live anschauen möchte, ist bei den DLG-Feldtagen vom 11. bis 13. Juni in Erwitte/Lippstadt (Gut Brockhof) richtig. Auf den Parzellen im Außengelände arbeiten der Farmdroid FD20, der AgBot W4 Vierrad mit der ARA-Spritze angebaut und der Farming GT. Daneben ist auch die AgBot T2 Raupe im Feldeinsatz. Hier können sich Interessierte mit den Expertinnen und Experten auch über Robotik und KI austauschen.

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