KWS Winterweizen (Copyright KWS)

KWS Gruppe setzt im ersten Hj des Geschäftsjahres 23/24 acht Prozent weniger um

Der Umsatz war von Währungseffekten belastet. Die KWS Gruppe bezeichnet das operative Geschäft als stabil und bestätigt die Jahresprognosen für Geschäftsjahr 2023/2024.

„Unsere Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr war von sehr gegenläufigen Effekten geprägt. Während sich das Geschäft mit den europäischen Winterkulturarten vorteilhaft entwickelte und starke Frühverkäufe auf eine erneut erfolgreiche Zuckerrübensaison hinweisen, entwickelte sich unser Maisgeschäft deutlich rückläufig. Zudem belasteten erhebliche Währungseffekte unsere Ergebnisse“, kommentierte Eva Kienle, Finanzvorstand von KWS. „Trotz dieser und anhaltender wirtschaftlicher und geopolitischer Herausforderungen sind wir für die bevorstehende Frühjahrsaussaat zuversichtlich und bestätigen unsere Jahresprognosen.“

Die Umsätze der KWS Gruppe sind in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2023/2024 um 8,0 Prozent gesunken und erreichten einen Wert von 518,6 (563,7) Millionen Euro. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf negative Währungseffekte, insbesondere beim Argentinischen Peso und bei osteuropäischen Währungen, zurückzuführen. Das vergleichbare Wachstum ohne Währungseffekte lag im Berichtszeitraum bei +0,6 Prozent.

Die Kennziffern EBITDA und EBIT gingen im Berichtszeitraum auf –45,1 (–24,5) Millionen Euro beziehungsweise –96,4 (–71,9) Millionen Euro zurück. Hierbei wirkten sich neben planmäßigen Kostensteigerungen insbesondere Effekte aus der Abwertung des Argentinischen Peso im niedrigen zweistelligen Millionenbereich ergebnisbelastend aus. Die anteilig erfolgte Veräußerung des chinesischen Mais-Portfolios führte dagegen zu einem positiven Ergebnisbeitrag im niedrigen zweistelligen Millionenbereich.

Das Finanzergebnis lag mit –54,8 (–36,3) Millionen Euro deutlich unter dem Niveau des Vorjahres.
Die Ertragsteuern beliefen sich auf –42,3 (–28,7) Millionen Euro. Daraus ergab sich ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von –108,8 (–79,5) Millionen Euro beziehungsweise –3,30 (–2,41) Euro je Aktie. Der Freie Cashflow ging aufgrund der Ergebnisentwicklung sowie des Aufbaus von Working Capital im Zuge der geplanten Geschäftsausweitung leicht auf –179,9 (–173,6) Millionen Euro zurück.

Entwicklung der einzelnen Segmente

Das Segment Mais verzeichnete im ersten Halbjahr einen deutlichen Umsatzrückgang auf 191,2 (290,9) Millionen Euro. Die Auswirkungen einer witterungsbedingt verzögerten Anbausaison für Mais bei verringerten Anbauflächen und der planmäßige Ausstieg aus dem Vertrieb von Sojabohnensaatgut in Brasilien sowie ein rückläufiges US-Geschäft belasteten die Geschäftsentwicklung des Segments. Darüber hinaus führte die erhebliche Abwertung des Argentinischen Peso zu spürbar negativen Währungseffekten im Umsatz und Segmentergebnis. Da das Segment Mais den wesentlichen Teil des Jahresumsatzes erst im dritten Geschäftsquartal (Januar – März) in den Regionen Europa und Nordamerika generiert, blieb das Segmentergebnis mit –100,1 (–70,1) Millionen Euro turnusgemäß negativ. Der deutliche Rückgang beim Segmentergebnis ist auf die genannten Faktoren zurückzuführen, berücksichtigt aber auch die anteilig erfolgte Veräußerung des chinesischen Mais-Portfolios in Höhe eines niedrigen zweistelligen Millionenbetrags. Weitere positive Ergebnisbeiträge aus dieser Transaktion werden im Laufe des aktuellen Geschäftsjahres erwartet.

Der Umsatz des Segments Zuckerrüben stieg im ersten Halbjahr deutlich auf 119,8 (93,8) Millionen Euro. Der Anstieg ist vor allem auf einen verstärkten Frühbezug von Saatgut in mehreren europäischen Märkten zurückzuführen. Die Erlöse aus dem Verkauf von Zuckerrübensaatgut liegen im ersten Halbjahr saisonbedingt auf niedrigem Niveau, die für das Segment wesentlichen Umsätze werden erst mit der Frühjahrsaussaat im dritten Quartal (Januar – März) erzielt. Das Segmentergebnis ist im ersten Berichtshalbjahr turnusgemäß negativ, verbesserte sich jedoch deutlich auf –21,8 (–36,1) Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr.

Im Segment Getreide, das den überwiegenden Teil des Jahresumsatzes im ersten Halbjahr generiert, stieg der Umsatz im Wesentlichen aufgrund des starken Wachstums bei Saatgut für Roggen, Raps und Weizen deutlich um sieben Prozent auf 222,6 (207,8) Millionen Euro. Auf vergleichbarer Basis (ohne Währungs- und Portfolioeffekte) lag der Anstieg bei rund zehn Prozent. Das Wachstum wurde überwiegend in den Kernmärkten Mittel- und Nordeuropas erzielt. Vor dem Hintergrund des starken Umsatzwachstums und eines verbesserten Produktmixes verzeichnete das Segmentergebnis einen überproportionalen Anstieg auf 87,5 (77,5) Millionen Euro.

Im Segment Gemüse sank der Umsatz um rund 14 Prozent auf 24,6 (28,7) Millionen Euro, im Wesentlichen aufgrund geringerer Umsätze in China und Nordamerika. Das Segmentergebnis ging insbesondere infolge verstärkter, planmäßiger Aufwendungen für den Ausbau der Gemüsegeschäfts auf –16,1 (–3,8) Millionen Euro zurück.

Umsatzwachstum von mindestens drei Prozent erwartet

Die Umsatzerlöse im Segment Corporate lagen mit 4,1 (4,3) Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Diese werden im Wesentlichen durch die landwirtschaftlichen Betriebe von KWS generiert. Da im Segment Corporate sämtliche übergreifende Kosten für die zentralen Funktionen der KWS Gruppe sowie Forschungsaufwendungen abgebildet werden, fällt das Segmentergebnis regelmäßig negativ aus. Der Rückgang des Segmentergebnisses auf –72,2 (–59,3) Millionen Euro ist im Wesentlichen auf den Ausbau von zentralen F&E-Aktivitäten und höheren Verwaltungskosten zurückzuführen.

Für die KWS Gruppe erwartet der Vorstand unverändert ein Umsatzwachstum von drei bis fünf Prozent (auf vergleichbarer Basis, ohne Währungs- und Portfolioeffekte) bei einer EBIT-Marge zwischen elf und dreizehn Prozent. Die Forschungs- & Entwicklungsquote soll in einer Spanne von 18 bis 19 Prozent liegen.

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