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LandBauTechnik Bundesverband: Branchenkonjunktur im Sommer nur noch verhalten

Die Land- und Baumaschinen- sowie Motorgeräte-Fachbetriebe vermeldeten im dritten Quartal 2023 erstmals flächendeckend Umsatzverluste – und das bei weiter hohem Kostendruck. Entsprechend verhalten sind die Branchenerwartungen, so der LandBauTechnik Bundesverband.

Die Branchenkonjunktur im Land- & Baumaschinenhandel und -handwerk zeigt sich im dritten Quartal 2023 erstmals seit Jahren ein Negativergebnis: Um 0,7 Prozent ging der Branchenumsatz gegenüber dem Vorjahresquartal zurück. Das ergab eine Umfrage des Bundesverbands LandBauTechnik bei den fast 6.000 Land- und Baumaschinen- sowie Motorgeräte-Fachbetrieben in Deutschland. Nur 25 Prozent verzeichneten Umsatzzuwächse, bei gerade zehn Prozent gab es keine Veränderung und fast zwei Drittel der Mitglieder hatten Umsatzverluste zu beklagen – und das vor dem Hintergrund weiterhin hoher Kostenzuwächse.

Maschinenhandel der Verlustbringer

„Eine fatale Entwicklung zeichnet sich ab: Die Kosten legen weiter zu, aber der Umsatz bröckelt überproportional“, warnt Ulrich Beckschulte von der Gewerbespezifische Informationstransferstelle (GIT) im LandBauTechnik Bundesverband vor einem schwierigen Jahresende, während die Branche noch auf die in Messejahren regelmäßig auftretende „Sonderkonjunktur Agritechnica“ hofft. Dabei ist der Maschinenhandel mit -1,1 Prozent der Verlustbringer und dort insbesondere der Handel mit Neumaschinen (-2,8). Der Gebrauchtmaschinenmarkt hält sich noch, er legte um ein Prozent zu. Das leichte Umsatzminus kann der – gemessen am Umsatz – weiter zulegende Werkstatt- (plus 5,5 Prozent) und der Ersatzteilbereich (plus 5,4 Prozent) nicht auffangen.

Gefährliche Kostenentwicklung

„Hier kommen viele Aspekte zusammen. Die infolge Inflation und Kostenanstieg deutlich spürbare Kaufunlust in der ländlichen Kundschaft ist nur eine davon“, so Beckschulte. Hinzu komme die Situation in den Maschinenlagern, hier insbesondere bei Neumaschinen. Fast 100 Prozent der Fachbetriebe meldeten deutlich höhere Bestände als zuvor. „Hier trifft nun Kaufzurückhaltung auf Maschinenüberhang – und das bei seit Jahren erstmals wieder hohen Zinsen. Das hat alles seine Gründe, dennoch geht es vielfach echt ans Eingemachte.“

Erwartungen deutlich abgeschwächt

Demgegenüber ist der Beschäftigtenstand mit plus 0,7 Prozent erneut leicht gestiegen. Die Investitionsneigung war im dritten Quartal 2023 ausgeglichen. Angesichts der schwachen IST-Situation im Maschinenhandel ist es erwartbar, dass auch die Erwartungen der Unternehmer an die Umsatzentwicklung der näheren Zukunft weiter kippt: Nur noch fünf Prozent erwarten Zuwächse beim Umsatz, demgegenüber jedoch 75 Prozent Umsatzverluste und 20 Prozent eine Null-Entwicklung – das sind in dieser Deutlichkeit noch selten da gewesene dunkle Wolken. Hier traut die Branche nur noch der eigenen Wertstatt eine positive Entwicklung zu: 24 Prozent erwarten hier Umsatzzuwächse. Ein Rückgang steht nicht zu erwarten. Analog der Ersatzteilbereich: Hier erwarten 21 Prozent weiter eine positive Entwicklung.

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