Die erste T-Force Plus wurde in die Toskana verkauft. - Copyright: Novag SAS

Novag bringt jetzt neue T-ForcePlus 250 heraus

Der französische Landmaschinenhersteller laucht eine neue Direktsaat-Maschine von einem bis zehn Metern Arbeitsbreite im unteren Segment.

Die Novag T-ForcePlus 250 bietet laut Herstellerangaben variable Arbeitsbreiten zwischen zwei und drei Metern und bis zu zwölf Schare. Sie schließt die Lücke zwischen den Modellen Novag T-ForcePlus 150 (ein bis zwei Meter, maximal acht Schare) und Novag T-ForcePlus 350 (drei Meter, maximal 18 Schare).

Novag: „kompaktes Gerät für kleinstrukturierte Betriebe“

Während das kleinere Modell (Novag T-ForcePlus 150) im Weinbau zum Einsatz kommt, vor allem bei Lohnunternehmen, die mit Traubenvollerntern arbeiten, sowie beim Parzelleneinsatz im Versuchswesen und das größere Modell T-ForcePlus 350 auf landwirtschaftlichen Betrieben mit 100 bis 400 ha Ackerbau, hat Novag mit der neuen T-ForcePlus 250 nach eigenen Worten ein kompaktes Gerät speziell für kleinstrukturierte Landwirtsbetriebe in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz entwickelt. Es eignet sich genauso für die Eigenmechanisierung wie für Maschinengemeinschaften.

„Wir erleben ein steigendes Interesse an Direktsaat und Konservierender Landwirtschaft seitens dieser Familienbetriebe – egal ob für den Ackerbau oder das Grünland. Sie beklagen vor allem starke Ertragsschwankungen und erkennen den Zusammenhang zwischen Boden- und Tiergesundheit“, erklärt Cedric Köster, Customer Success Manager, Novag GmbH, Deutschland.

Die neue T-ForcePlus 250 zielt auf Süddeutschland, Österreich und die Schweiz ab. (Foto: Novag SAS

Die dortigen Herausforderungen sind neben kleinen Schlägen und Hanglagen schwere Böden, die bei Trockenheit im Frühjahr hart und Herbst in der Regel nass und wenig tragfähig sind. Hier braucht es kompakte Direktsaattechnik, die im Herbst nicht zu viel Gewicht aber im Frühjahr ausreichend Schardruck mitbringt. „Herzstück unserer Direktsaattechnik ist unser einzigartiges Säscharsystem T-SlotPlus, dessen Vorteile wir mit der neuen T-ForcePlus 250 nun auch für diese Familienbetriebe zugänglich machen. Das geht nur, indem wir bei feuchten Bedingungen an steilen Flächen Ballast abwerfen können“, sagt Ramzi Frikha, CEO and Export Manager bei Novag. Er ist der kreative Kopf des Unternehmens und Entwickler der neuen Novag T-ForcePlus 250.

Novag entwickelt und baut Direktsaattechnik für das Anbaukonzept der Konservierenden Landwirtschaft beziehungsweise Conservation Agriculture (CA), das auf dem Verzicht der mechanischen Bodenbearbeitung, einer Dauerbegrünung und Kulturpflanzenvielfalt von mindestens drei Arten in der Fruchtfolge basiert. Die Technik muss also mit dichten Mulchschichten und zum Teil harten Böden zurechtkommen. Sie ist entsprechend robust gebaut und mit einem einzigartigen Scharsystem ausgestattet, das selbst bei starken Ernterückständen mit 12 km/h störungsfrei arbeitet.

Das T-SlotPlus Scharsystem besteht aus einer großen senkrecht arbeitenden Schneidscheibe (576 mm) mit zwei getrennten Säschuhen. Die Schneidscheibe schneidet den Aufwuchs beziehungsweise die Stoppel, um den Boden zu „öffnen“. Die Säschuhe räumen die Saatrillen frei und platzieren wahlweise Saatgut oder Dünger rechts und links der Schneidscheibe sowie oberhalb von dessen Arbeitstiefe. Dadurch entsteht im Bodenquerschnitt das Bild eines umgekehrten T.

Die Schneidscheibe zieht aufliegende Strohreste bis unter den Saathorizont in den Boden und verhindert so die negativen Effekte des Hairpinning. Das Saatgut wird durch den Luftstrom der pneumatischen Verteilung in die horizontale Tasche der Säschare transportiert, wo es optimalen Bodenkontakt hat, aber nicht in Berührung mit Strohresten kommt. Zwei nachlaufende in V-Form arbeitende Andruckrollen schließen den Saatschlitz. Das T-SlotPlus System greift nur minimal in den Boden ein. 90 Prozent der Bodenbedeckungen bleiben während der Aussaat ungestört. Das schützt ihn vor Austrocknung und senkt den Unkrautdruck deutlich, verlangt aber, abhängig von der Bodenhärte und Intensität des Biomasseaufwuchs, hohe Schardrücke von bis zu 500 kg beziehungsweise eine vergleichsweise hohe Geräte-Ballastierung.

Zielmärkte Süddeutschland, Österreich und Schweiz

Für die Märkte Süddeutschland, Österreich und Schweiz hat Ramzi Frikha die neue T-ForcePlus 250 deshalb kompakter, mit einem geringen Ausgangsgewicht und flexibel in der Aufballastierung konstruiert.
Die bisherige T-ForcePlus 350 bietet ihr Gewicht (6,5 t leer mit zwölf Scharen) und ihre Arbeitsbreite (drei Meter) betreffend keine Flexibilität und ist mit ihren Abmaßen von 6,5 Metern Länge, 2,9 Metern Höhe und 4200 l Tankvolumen für diese Betriebe überdimensioniert. Die neue T-ForcePlus 250 hingegen bringt in der größten Ausführung mit ebenfalls drei Metern Arbeitsbreite und der maximalen Anzahl von zwölf Scharen leer nur etwas mehr als die Hälfte (3,6 t) der T-ForcePlus 350 auf die Waage und kann so selbst bei nassen Bedingungen im Herbst säen. Bei harten Bodenbedingungen im Sommer lässt sich die Achse nach Bedarf um bis zu 1,95 t aufballastieren. Dazu stehen insgesamt 39 Gewichtsplatten à 50 kg zur Verfügung, die sich direkt auf der Achse und oberhalb der Reifen stapeln und verschrauben lassen.

Die T-ForcePlus 250 hat einen kleineren Tank (800 l Saatgut + 300 l Dünger) und eine kleinere Bereifung bekommen. Sie ist um 1,2 m kürzer, entsprechend wendig und ihr reicht eine Traktorleistung von 70-120 PS. Ihre reduzierte Bauhöhe (2,35 m) bei niedrigerem Schwerpunkt ist vor allem am Hang von Vorteil, weshalb Novag sie ebenso zur Zwischenfruchtaussaat in Obst- oder Hopfenplantagen als auch in der kleinsten Ausführung mit zwei Metern, abhängig vom Rebzeilenabstand, im Weinbau sieht. All diesen Kunden geht es letztlich um die Gesundheit ihrer Böden – Erosionsschutz, verbesserte Niederschlagsinfiltration und Tragfähigkeit.

Novag fertigt jede Maschine nach Auftrag und ermöglicht individuelle Konfigurationen. Bei der neuen T-ForcePlus 250 kann der Kunde die Arbeitsbreite zwischen zwei und drei Metern und die Anzahl der Schare frei wählen, jedoch sind maximal zwölf Schare möglich. Wie bei allen anderen Modellen auch stehen ab Werk Reihenabstände von 16,67 cm, 18,75 cm und 25 cm zur Auswahl und die Saattiefe lässt sich individuell von 0 cm bis zehn cm einstellen. Alle Novag-Modelle sind serienmäßig mit der automatischen Schardruckregelung IntelliForcePlus ausgestattet, die sich über einen Sieben-Zoll-Monitor und einen Joystick steuern lässt. Sie regelt den Anpressdruck an jedem einzelnen Schar von 100 bis 500 kg hydraulisch.

Für die gleichzeitige Dosierung von Saatgut und Dünger sind alle Novag Direktsaat-Geräte mit einem zweigeteilten Haupttank ausgestattet. Bei der neuen T-ForcePlus 250 sind optional zwei zusätzliche 50 l Behälter für beispielsweise Schneckenkorn, Feinsämereien oder spezielle Mikronährstoffe erhältlich. Sie dosieren entweder in den Luftstrom der Haupttanks oder verteilen breitflächig vor oder hinter der Maschine. Alle vier Tanks werden vom Monitor aus gesteuert und sind jeweils mit einer hydraulischen Dosiereinheit, kapazitiven Sensoren und individueller Kalibrierung ausgestattet. Alle Novag-Geräte bieten die Option der teilflächenspezifischen Aussaat.

Die erste Novag T-ForcePlus 250 wird mit zwölf Scharen und einer Arbeitsbreite von drei Metern an einen Ackerbaubetrieb mit stark kupiertem Gelände in der Toskana gehen, der aufgrund intensiver Erosionsprobleme auf die Konservierende Landwirtschaft mit Direktsaat umstellt.

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