Der "Women in Ag Award" 2023 wird auf der Agritechnica verliehen. - Copyright: DLG/Womeninagmag

Siegerinnen des „Women in Ag Award 2023“ gewählt

Die DLG und der Auftritt „Womeninagmag“ zeichnen am 15. November auf der Agritechnica dreizehn Frauen mit dem Award aus.

Der Preis wird von einer internationalen Jury in den vier Kategorien „Landwirtschaft“, „Agribusiness“, „Bildung“ sowie „Technik und Forschung“ vergeben. Er würdigt die Arbeit von Frauen, die in der Landwirtschaft, im Agribusiness sowie in Hochschulen und Organisationen des landwirtschaftlichen Sektors tätig sind. Die Preisverleihung findet auf der Agritechnica 2023 statt, und zwar am 15. November. Frauen aus der nationalen und internationalen Agrarbranche konnten sich um den Preis, der in diesem Jahr zum zweiten Mail von der DLG und dem Women in Ag Magazine verliehen wird, bewerben oder nominiert werden.

Kategorie „Landwirtschaft“

Der erste Platz geht an Kate Hoare. Sie betreibt zusammen mit ihrem Mann einen Milchviehbetrieb im Südosten Cornwalls. Sie führte ein neues Modell für nachhaltige Landwirtschaft ein, indem sie eine Gülle-Lagune zur Aufnahme von Biomethan installierte. Mit dieser Lösung können die Auswirkungen ihrer Tätigkeit verringert werden. Das Gas, das erzeugt wird, kann für den Betrieb wiederverwendet werden und schließlich als Treibstoff für den Traktor und den Generator dienen. Dies schafft die Möglichkeit eines unabhängigen Betriebes.

Die Zweitplatzierte Onyaole Patience Koku aus Nigeria ist eine erfahrene Unternehmerin mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in der Landwirtschaft in Nigeria. Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie einen Betrieb mit 12.000 Masthähnchen pro Zyklus sowie lokalem und internationalem Handel mit Rohstoffen in Nigeria. Patience fördert den Zugang zu wissenschaftlichen und innovativen Erkenntnissen zur Effizienzsteigerung und geht als Praktikerin und Landwirtin mit gutem Beispiel voran.

Judith de Vor aus den Niederlanden, die Drittplatzierte, bewirtschaftet mit ihrem Mann einen regenerativen und nachhaltigen Milch- und Lehrbauernhof. Sie achtet ganz besonders auf die Natur, die Artenvielfalt und ihre Umwelt und organisiert eine Vielzahl von Aktivitäten, um Verständnis und Bewusstsein für die Landwirtschaft in der Gesellschaft zu schaffen. Sie ist Moderatorin, Speaker, Advokatin und Multiplikatorin für die Branche.

Kategorie „Agribusiness“

Den ersten Platz bekommt Anna Maria Nunez Vega aus Indien. Sie ist Verfahrensingenieurin und Expertin für Lebensmittelqualität bei Bühler. Sie gründete und leitete die International Rice Milling Academy in Bangalore. Anna arbeitet unermüdlich an der Verbesserung der weltweiten Lebens- und Futtermittelsicherheit. Ihr Ziel ist es, alle Verluste während der Getreideverarbeitung zu minimieren, indem sie die Lagertechnik verbessert und die Kunden aufklärt, insbesondere in tropischen Regionen, wo die Lagerverluste am höchsten sind.

Joana Paiva aus Portugal, die Zweitplatzierte, hat einen M. Sc. in Biomedizintechnik und ist Doktorin der Physik. Sie ist die Erfinderin und Gründerin von iLoF – intelligent Lab on Fiber, Ltd, einem in Oxford ansässigen Start-up-Unternehmen, das auf Photonik und künstlicher Intelligenz basiert und dazu beiträgt, klinische Studien durch die Entwicklung neuartiger Instrumente zur Patientenstratifizierung zu beschleunigen und zu skalieren.

Der dritte Platz geht an Forget Shareka aus Zimbabwe. Ihr Beitrag zu nachhaltigen Landwirtschafts- und Lebensmittelsystemen hat ihr sowohl auf lokaler als auch auf internationaler Ebene Türen geöffnet, wo sie hochrangige Diskussionen geführt und sich für Frauen und Kleinbauern in Simbabwe und ganz Afrika eingesetzt hat. Derzeit lebt Forget in Wales, Großbritannien, wo sie im Rahmen ihres Graduiertenprogramms als Nachhaltigkeitsberaterin arbeitet und kleinen und mittleren Unternehmen in der Landwirtschaft, der verarbeitenden Industrie, dem Einzelhandel und dem Energiesektor dabei hilft, ihre Nachhaltigkeitsziele und Ambitionen in Richtung Netto-Null zu entwickeln.

Kategorie „Bildung“

Die Erstplatzierte Amina Ali aus Somalien setzt sich auf nationaler und internationaler Ebene für die Rechte von Frauen in der Landwirtschaft ein. Mit ihrem Fachwissen und den Stimmen der willensstarken Frauen, deren Leben sich durch die Programme ihrer Schule verändert haben, ist sie zu einer einflussreichen Stimme geworden, die politische Veränderungen herbeiführt, um die Gleichstellung der Geschlechter in der Landwirtschaft zu priorisieren.

Der zweite Platz geht an Salatu Abubakar aus Ghana. Sie verbindet ihr Fachwissen über die Förderung von Kleinbäuerinnen, Verarbeiterinnen und Bauernfamilien durch den Aufbau von Kapazitäten und Agrarindustrie mit einer echten Leidenschaft für die Stärkung von Frauen in der Landwirtschaft. Als Regionalbeauftragte für Frauen in der landwirtschaftlichen Entwicklung in der Region Nord hat sie das Leben unzähliger Frauen nachhaltig beeinflusst, indem sie ihnen als Mentorin zur Seite stand und ihnen durch die Verknüpfung mit dem Markt Wachstumschancen eröffnete, die sich positiv auf ihre Unternehmen und ihren Lebensunterhalt auswirkten.

Der dritten Platz wurde zweimal vergeben. Einen holte sich Funmilayo Ogunleke aus Nigeria. Sie ist stellvertretende Rektorin des Federal College of Animal Health and Production Technology, Ibadan. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Milchwirtschaft und die Herstellung von Milchprodukten in Nigeria zu fördern. So hat sie in dem Land den Weltschulmilchtag 2022 ausgerichtet und hat 2023 das Programm des Weltmilchtags koordiniert. Als Dozentin hat Funmilayo einen breiten Zugang zu jungen Menschen und ermutigt sie, in die Landwirtschaft zu gehen oder Landwirtschaft zu studieren.

Nirit Bernstein aus Israel erhielt in dieser Kategorie ebenfalls einen dritten Platz. Sie ist eine weltweit tätige Wissenschaftlerin und Dozentin in der Agrarforschung auf internationaler Ebene. Sie hat außergewöhnliche Beiträge zu allen Bereichen der Agrarwissenschaft (Forschung, Lehre, Engagement, Service und Führung) geleistet, die international anerkannt sind. Sie ist weltweit führend auf dem Gebiet der Cannabisforschung, die sich auf die Stärkung des medizinischen Werts von Cannabis konzentriert.

Kategorie „Forschung und Technik“

Alfiya Kayumova aus Lettland gewann den ersten Preis. Sie ist Unternehmerin und Agrartechnikexpertin mit über 10 Jahren Erfahrung in den Bereichen Geschäftsentwicklung, Investmentbanking und Landwirtschaft. Als Mitbegründerin und CEO von Green Growth versorgt sie Landwirte mit wichtigen Informationen über die Feldleistung und Ertragsdaten und hilft ihnen, das Problem des ineffizienten Einsatzes von Betriebsmitteln wie Dünger und Saatgut zu lösen und dadurch die Rentabilität zu steigern.

Platz zwei geht an die Deutsche Stefanie Hartje. Sie vereint mehrere Funktionen im Unternehmen in einer Person: Sie ist Managerin, leitende Wissenschaftlerin und Mentorin sowie verantwortlich für die Integration mehrerer Abteilungen. Sie spielt eine Schlüsselrolle bei der Förderung modernster wissenschaftlicher Techniken auf dem Gebiet der Kartoffelzucht. Mit ihrem Engagement und ihren innovativen Ideen trägt sie entscheidend dazu bei, die Kartoffel fit für die Zukunft zu machen und sie für die kommenden Herausforderungen in der Landwirtschaft (Klimawandel, Trockenheit, Verzicht auf Pestizide usw.) zu stärken.

Drittplatzierte ist Solveig Kristensen aus Dänemark. Sie ist Geschäftsführerin bei Eye-Grain, einem Unternehmen, das immer wieder neue Technologien in der Branche einführt und als erstes die Feuchtigkeitskonzentration in den Behältern und die CO2-Konzentration überwacht, um Hotspots und Verderb durch Insekten oder Pilze frühzeitig zu erkennen. Sie forscht für die Universität Aalborg, wird in zahlreichen akademischen Arbeiten genannt und fördert Maßnahmen für ihre Mitarbeiter zur Verbesserung der psychischen Gesundheit und zum Stressabbau.

Mehr Meldungen zur Agritechnica finden Sie hier.

AGRARTECHNIK Newsletter

News, Entwicklungen, Insights, Events und Personalien aus der Landtechnik-Branche - kostenlos und direkt in Ihre Mailbox.