Ein bebilderte Leitfaden soll in Schweineställen in unterschiedlichen Sprachen für mehr Tierwohl sorgen.  |  Mit dem bebilderten Leitfaden vor Augen wird eine Einschätzung der Situation für Tierbetreuende erleichtert. Copyright: Netzwerk Fokus Tierwohl, LWK Nordrhein-Westfalen

Tierwohl im Schweinestall: Leitfaden sorgt jetzt auf mehreren Sprachen für Verständnis

Kranke und verletzte Schweine kommen in jedem landwirtschaftlichen Betrieb immer wieder vor. Und diese entdeckt nicht unbedingt immer der Betriebsleiter zuerst, denn in vielen Ställen arbeitet mittlerweile weiteres Personal. Betriebe mit fremdsprachigen Mitarbeitenden stehen hier vor besonderen Herausforderungen, weiß die DLG. Denn die Sprachbarriere stehe häufig einer gezielten und fachlich fundierten Aus- und Weiterbildung rund um die Arbeit mit den Tieren im Weg.

Ein bebilderte Leitfaden soll in Schweineställen in unterschiedlichen Sprachen für mehr Tierwohl sorgen.
Mit dem bebilderten Leitfaden wird eine Einschätzung der Situation für Tierbetreuende erleichtert. Außerdem wurde er in unterschiedliche Sprachen übersetzt. Copyright: Netzwerk Fokus Tierwohl, LWK Nordrhein-Westfalen

Netzwerk für Tierwohl

Und hier setzt das Netzwerk Fokus Tierwohl an. Das Verbundprojekt der Landwirtschaftskammern und landwirtschaftlichen Einrichtungen aller Bundesländer hat das Ziel, den Wissenstransfer in die Praxis zu verbessern, um tierhaltende Betriebe hinsichtlich einer tierwohlgerechten, umweltschonenden und nachhaltigen Nutztierhaltung zukunftsfähig zu machen.

Ein Projekt des Netzwerkes ist der Leitfaden „SchweineWohl – Umgang mit kranken und verletzten Tieren“. Dieser ist ab sofort auch in englischer, polnischer und rumänischer Sprache zu bekommen. Gespickt ist das Dokument außerdem mit zahlreichen Bildern und Videos von kranken und verletzten Schweinen. So kann laut DLG die Theorie direkt mit den eigenen Beobachtungen vor Ort verbunden werden. Das fördere das Verständnis für die Handlungsempfehlungen des Leitfadens.
 
Damit kranken und verletzten Tieren erhebliche oder länger anhaltende Schmerzen und Leiden erspart bleiben, gelte es, sie im Bestand rechtzeitig zu erkennen und dann schnell und angemessen zu behandeln. Wenn die Behandlung nicht zum Erfolg führe oder eine Heilung nicht zu erwarten ist, müsse die Entscheidung zur Schlachtung oder tierschutzgerechten Nottötung getroffen werden. Dies ist laut DLG keine leichte Aufgabe für die Tierhaltenden und -betreuenden. Umso wichtiger sei es, für das Thema zu sensibilisieren und den Blick für die Tiere zu schulen.

Die übersetzten Leitfäden zum „Umgang mit kranken und verletzten Tieren, Transportfähigkeit und Nottötung“ sind nach Anlegen eines kostenlosen Benutzerprofils online zugänglich unter https://schweinewohl. fokus-tierwohl. de.

Ansprechpartnerin der Geschäftsstelle des Tierwohl-Kompetenzzentrums Schwein an der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen ist Laura Schönberg (fokus-tierwohl@lwk.nrw.de).

Forschung und Praxis

Das Netzwerk Fokus Tierwohl wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unterstützt und gefördert. In das Projekt fließen auch neueste Erkenntnisse aus der Forschung, der Praxis, den Modell- und Demonstrationsvorhaben Tierschutz und anderen Projekten ein. Diese Informationen werden durch drei Tierwohl-Kompetenzzentren in Kooperation mit Expertinnen und Experten der Verbundpartner gesammelt und fachlich fundiert eingeordnet. Ausführliche Informationen sind unter www.fokus-tierwohl.de zu finden.

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