VDMA Landtechnik  |  Dr. Tobias Ehrhard, Geschäftsführer des Branchenverbandes VDMA Landtechnik -- VDMA Landtechnik

VDMA: Landmaschinen-Hersteller blicken auf gutes Geschäftsjahr zurück

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 ist die Landtechnikindustrie am Produktionsstandort Deutschland erneut gewachsen, so der VDMA Landtechnik in einer Pressemeldung.

Mit einem Umsatzvolumen aus heimischer Produktion von gut 15 Milliarden Euro konnte die Industrie das Vorjahresergebnis übertreffen. Ein wesentlicher Umsatztreiber waren die Traktoren. Sehr gefragt seien 2023 jedoch auch Technologien für eine nachhaltige Pflanzenproduktion gewesen.

Dank ihrer Exportstärke habe die Branche besonders punkten können. Im Durchschnitt gehen fast vier von fünf der hierzulande produzierten Landmaschinen, Traktoren und Softwaresysteme zu Kunden in aller Welt. Als überdurchschnittlich stark erwies sich die Nachfrage 2023 in europäischen Schlüsselmärkten wie Frankreich und Großbritannien, vor allem aber in den Vereinigten Staaten. Nicht ganz so stark notierte das Landtechnikgeschäft am Standort Deutschland, so der VDMA. „Spätestens seit Jahresmitte machten sich rückläufige Auftragseingänge bemerkbar, da die Händler vielerorts bereits gut bevorratet waren“, sagt Dr. Tobias Ehrhard (Geschäftsführer des Branchenverbandes VDMA Landtechnik). Die Marktberuhigung erstreckte sich über nahezu alle Produktsegmente der Außen- und Innenwirtschaft.

Verhaltene Aussichten für 2024

Für das laufende Jahr prognostiziert der VDMA aufgrund von statistischen Basiseffekten eine verhaltene Entwicklung der Landtechnikkonjunktur. Zwar habe sich die Kostensituation bei landwirtschaftlichen Betriebsmitteln zuletzt verbessert und die allgemeine Inflation verringert, jedoch mache das anhaltend hohe Zinsniveau der Branche nach wie vor zu schaffen. „Außerdem hat sich die wirtschaftliche Situation der landwirtschaftlichen Betriebe aufgrund rückläufiger Erzeugerpreise und Margen bereits spürbar eingetrübt. Für die nächsten Monate dürfte hier keine wesentliche Änderung in Sicht sein“, sagt Dr. Tobias Ehrhard.

Klimafreundliche Kraftstoffe

Zur Antriebsfrage meinte der Branchenverband: „Im Feldeinsatz sind flüssige und gasförmige Energieträger auch künftig nicht ersetzbar. Denn der Leistungsbedarf zur Erzeugung von Ackerpflanzen ist enorm. Elektrische Antriebe sind hier auf lange Sicht keine Alternative. Umso mehr kommt es jetzt darauf an, vom fossilen Diesel zügig Abschied zu nehmen und auf klimafreundliche Kraftstoffe umzustellen“, so Dr. Tobias Ehrhard.

Technisch gesehen gibt es dem VDMA zufolge keine Hindernisse. Schließlich lassen sich moderne Landmaschinen und Traktoren schon heute mit klimaneutralen Kraftstoffen, etwa aus hydrierten Pflanzenölen, betreiben. „Entscheidend ist, dass dies auch politisch gewollt wird und endlich die richtigen Rahmenbedingungen für die Kraftstoffwende gesetzt werden. Nicht zuletzt hat die erhitzte Agrardieseldebatte deutlich gemacht, dass wir die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirte und Lohnunternehmer, gerade im internationalen Maßstab, wieder stärker in den Blick nehmen müssen“, resümiert Dr. Tobias Ehrhard.

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Dr. Tobias Ehrhard, Geschäftsführer des Branchenverbandes VDMA Landtechnik — VDMA Landtechnik

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