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VDMA rechnet mit Rekordergebnis für Landtechnikhersteller

Für das Gesamtjahr 2023 erwartet der VDMA ein Umsatzvolumen aus deutscher Produktion von erneut mehr als zwölf Milliarden Euro.

„Wir kommen mit einem Rekordergebnis nach Hannover“, sagte Dr. Tobias Ehrhard (Geschäftsführer des Branchenverbandes VDMA Landtechnik) auf der Vorpressekonferenz zur weltgrößten Landtechnikmesse Agritechnica, die vom 12. bis 18. November in Hannover stattfinden wird. „Kontinuierlich hohe Zuwachsraten im Auftragseingang haben dafür gesorgt, die Landtechnikindustrie über mehr als drei Jahre in der Spitzengruppe der Wachstumsbranchen des Maschinen- und Anlagenbaus positionieren.“

Für das Gesamtjahr 2023 erwartet der VDMA ein Umsatzvolumen aus deutscher Produktion von erneut mehr als zwölf Milliarden Euro. Die Landtechnikindustrie bewegt sich damit weiterhin auf Spitzenniveau.

Starkes Ergebnis im ersten Halbjahr

Das erste Halbjahr 2023 bescherte der Branche ein sehr gutes Ergebnis. Segmentübergreifend gelang es den Landmaschinen- und Traktorenherstellern, ihren Umsatz im hohen zweistelligen Prozentbereich auf knapp 6 Milliarden Euro zu steigern. Der Auftragsbestand lag im Frühjahr bei nahezu sieben Monaten, was einen Höchstwert darstellt. Die branchenweite Hochkonjunktur spiegelt sich entlang der gesamten landwirtschaftlichen Produktionskette wider.

Hohe Exportquote

Gute Geschäfte machte die Industrie in sämtlichen Techniksegmenten: „Ob Bodenbearbeitung oder Düngung, Pflanzenpflege oder Ernte, Melken oder Füttern – überall sind moderne Technologien gefragt, die höchsten Standards gerecht werden“, resümierte der Verbandsgeschäftsführer. Den Landtechnikherstellern gelang es, mit ihrem Innovationsportfolio auch auf internationalem Parkett souverän zu punkten. Mit einer Ausfuhrquote von durchschnittlich 75 Prozent seien die heimischen Hersteller erneut Exportweltmeister im internationalen Landtechnikgeschäft.

Stark gefüllte Lager beim Handel

Die lange Zeit angespannte Situation auf den internationalen Rohstoff- und Zuliefermärkten entspannte sich im Laufe des Frühjahrs in hohem Tempo. „Gut gefüllte Händlerlager haben aktuell eine bremsende Wirkung auf das Bestellverhalten, weshalb sich die Nachfrage des Landmaschinenhandels zuletzt verlangsamt hat“, sagte Ehrhard. Auf der Habenseite der Industrie steht die anhaltend gute Einkommenssituation der Landwirte. „Auf nahezu allen Schlüsselmärkten profitieren wir von der hohen Liquidität, Investitions- und Innovationsfreude der Landwirte und Lohnunternehmer“, sagte Ehrhard.

Fokus auf Südamerika

Die Branche spiele eine wichtige Rolle für die Welternährung. Schließlich seien lückenlos verfügbare Nahrungs- und Futtermittel von guter Qualität im globalen Maßstab keinesfalls eine Selbstverständlichkeit. Naturräumliche, wetter- und klimabedingte, aber auch geopolitische und ökonomische Faktoren begrenzen vielerorts das Handlungsfeld. „Fakt ist: Es gibt weltweit immer weniger Flächen, die ackerbaulich bewirtschaftet werden können. Innovative Landtechnik ist daher eine entscheidende Größe, um Effizienz und Output in der Landwirtschaft weiter steigern zu können“, erläuterte Ehrhard. Da Innovation aber nur im offenen Wettbewerb fruchtbar gedeihen könne, sei leistungsfähige Technik allenfalls eine notwendige, nicht aber eine hinreichende Bedingung: „Wir brauchen offene Märkte ohne Abstriche, gerade heute, wo Abschottung in vielen Weltregionen wieder salonfähig zu werden scheint. Priorität haben für den VDMA multilaterale Abkommen, bilaterale Lösungen sind allerdings besser als gar keine Lösung“, sagte Ehrhard. Die Politik dazu zu bewegen, das EU-Mercosur-Handelsabkommen zu einem Abschluss zu bringen, sei daher ein Kernanliegen des Industrieverbandes.

„Für die Landtechnik ist das Zukunftspotential der Länder Südamerikas immens. Ungeachtet aller noch bestehenden Friktionen müssen wir darauf hinarbeiten, im Süden des Doppelkontinents deutlich präsenter zu werden“, sagte Ehrhard.

Dr. Tobias Ehrhard (Geschäftsführer des Branchenverbandes VDMA Landtechnik) — Copyright: VDMA Landtechnik

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