Horsch

Trendbericht Grubber: Variantenreiche Ausstattungen

Der Grubber kann mit sämtlichen – den Gegebenheiten entsprechend – Zusatzwerkzeugen und Optionen ausgestattet werden. Im Folgenden lesen Sie, welche Möglichkeiten die einzelnen Hersteller bieten.

(Copyright: Kubota)

Ricarda Erhardt (Produktmarketingmanagerin Bodenbearbeitung Amazone): „Wir beobachten einen Trend in der speziellen Auswahl von Walzen. Es gibt nicht mehr die eine Standardwalze, sondern je nach Boden oder Einsatzbedingungen, bieten wir für den Kunden elf verschieden Walzen an. Je nachdem, wo der Landwirt seinen Schwerpunkt hat, kann er aus unserem großen Walzenportfolio zwischen unsere Keilringwalze mit und ohne Matrixprofil, einer U-Profil-Walze, einer Discwalze jeweils als einzeln oder Doppelwalze oder der Tandem- oder Rohrstabwalze entscheiden. Als zusätzliches Nachläuferelement gewinnt der Striegel hinter der Walze zunehmend an Bedeutung. Durch den vermehrten Anbau von intensiven Zwischenfruchtkulturen und fehlenden Frösten verbleibt je nach Zwischenfrucht viel Organik an der Bodenoberfläche, die dann durch den Striegel gleichmäßig verteilt wird und so das Austrocknen der Rückstände begünstigt. Aber auch Unkraut wird dadurch noch mal an den Oberboden ‚gekämmt‘, wo es dann austrocknet. Im Bereich der Überlastsicherung bieten wir von Amazone drei verschiedene Systeme an. Die Special Überlastsicherung ist die kostengünstige Einstiegsvariante durch den bekannten Scherbolzen. Die Super Überlastsicherung mit 600 Kilogramm Auslösekraft hält auf der einen Seite unter harten Bedingungen sicher die Arbeitstiefe, gewährleistet auf der anderen Seite  ein zuverlässiges Ausweichen des Zinkens, wenn dieser auf ein Hindernis trifft. Nach dem Aushub des Zinkens ist ein rascher Einzug garantiert. Für sehr harte Bedingungen bieten wir seit diesem Jahr die hydraulische Überlastsicherung C-Mix Ultra an. Diese wurde insbesondere für Regionen konzipiert in denen Landwirte mit vielen Steinen und harten Bedingungen zu kämpfen haben.“

Der Evers Forest XL mit ausgehobener Zinkenreihe. (Copyright: Evers)

Monique Bremer (Geschäftsführerin Bremer Maschinenbau GmbH): „Unterschiedliche Böden erfordern unterschiedliche Nachlaufwalzen; dennoch bleibt bis heute die Dachringwalze als ungeschlagener Bestseller aufgrund ihrer Tragfähigkeit, Verdichtung und des Gewichtes. Alternativ greift auch die doppelte U-Profilwalze immer mehr durch. Der altbewährte Klassiker Rohrpackerwalze ist in Grubbern nicht mehr so präsent. Mindestens ein einreihiger Striegel ist ein Muss und so gut wie überall eingerüstet. Der Trend geht immer weiter zu mehrreihigen Striegeln, wie unser dreireihiger Striegel, den wir bereits auf der letzten Agritechnica vorgestellt haben. Weitere Ausstattungen, wie die Einspritztechnik mit Verteilerkopf, eine Reihe gezackte Scheiben oder Messer vor dem Grubber, oder eine erhöhte Anzahl an Rädern für die bessere Tragfähigkeit, bzw. Entlastung des Schleppers, sind die Trends der modernen, nachhaltigen Landwirtschaft.“

Kerner Corona 300 (Copyright: Kerner)

Jürgen Gerstmeier (Vertriebsleiter Kerner): „Der Klassiker bei unseren Walzen ist nach wie vor unsere bewährte Crackerwalze mit ihren integrierten Räum- und Schneidwerkzeugen. Gehen wir jedoch in den Bereich mechanische Unkrautvernichtung rein, so kommt sehr schnell unsere neue Striegelwalze zum Einsatz. Das bedeutet, dass wir bei den Geräten auch verschiedene Nachläufer an den gleichen Kunden verkaufen.“ Zum Thema Steinsicherung erläutert er: „Bei den leichteren Ultraflach Grubbern kommt in steinigen Regionen meist ein Federzinken oder eine Spiralfedersteinsicherung zum Einsatz. Im Bereich der Schwergrubber, wird nach wie vor die hydraulische Steinsicherung verbaut. Hier hat der Kunde mehr Flexibilität mit der Auslösekraft bei unterschiedlichen Einsatzbedingungen und eine genauso kurze, kompakte Maschine. Dies ist vor allem bei den Dreipunktgeräten besonders wichtig.“

Horsch Cruiser 6XL (Copyright: Horsch)

Henning Windheim (Produktmanager Knoche Maschinenbau GmbH): „Bei den Nachläuferwalzen bieten wir aktuell eine Auswahl von sieben verschiedenen Walzen an. Die Top 3 der Nachläufer Walzen sind die GTG (Ground to Ground) Walze, die durch ein U-Profil gekennzeichnet ist; die Dachringwalze, welche durch ein Winkelprofil packerförmig arbeitet und die Rohrringwalze als universeller Klassiker. Zusätzlich bieten wir sowohl einreihige als auch zweireihige Striegel als Nachwerkzeug an. Diese dienen dem Homogenisieren von organischer Masse am Oberboden, aber viel mehr noch der Unkrautbekämpfung. Die Unkräuter werden dadurch enterdet und oben auf der Bodenoberfläche abgelegt, wo sie vertrocknen und absterben. Die Steinsicherung am dreibalkigen Universal Grubber G3 wird entweder über Abscherbolzen oder mechanisch über eine Druckfeder gegen Steine gesichert. Beim Ököfrubber wird die Steinsicherung zum einen über die dynamische Auslegung des Zinkenarms nach hinten und zusätzlich über einen Abscherbolzen geregelt. Aktuell sind die Schare beider Grubber mit Schrauben am Grubberstiel befestigt. Darüber hinaus werden aber Versuche mit verschiedenen Schnellwechselsystemen erprobt.“

Köckerling Trio (Copyright: Köckerling)

Zu den unterschiedlichen Ausstattungsvarianten der Walzen meint Stefan Kröger, Marketingleiter von Köckerling: „Für die Kunden halten wir es bei Köckerling recht einfach. Es gibt nur eine äußerst geringe Auswahl in unserem Walzenprogramm. Die meisten Maschinen werden serienmäßig mit einer STS-Walze (U-profil-Walze) ausgerüstet – und das bereits seit 1999. Dieser Walzentyp hat sich als unglaublich einsatzsicher erwiesen und wird ja mittlerweile auch von vielen Marktbegleitern angeboten.“ Je nach Modell bietet Köckerling eine spiralgefederte oder hydraulische Steinsicherung an. Bei einigen Maschinen werden Blattfederzinken eingebaut, die nicht weiter gegen Steine gesichert werden müssen.

Der Kuhn Prolander 500 R (Copyright: Kuhn)

Michael Kotthoff (Produktmanager Bodenbearbeitung) von Kverneland, der auch für Kubota Stellung nimmt: „Die Scharformen variieren natürlich zwischen den einzelnen Grubbervarianten. Am häufigsten wird bei Kverneland/Kubota die Variante Schmalschar und Schmalschar in Kombination mit Flügelschar nachgefragt. Dies ermöglicht sowohl einen flachen ersten Arbeitsgang sowie im zweiten Schritt eine tiefere Bodenbearbeitung. Das Schnellwechselsystem Knock On® bietet die Möglichkeit, in kurzer Zeit die Scharspitzen in den Breiten 80/150/320 Millimeter zu variieren. Auch hier ist neben dem schnellen Wechsel auch die Ressourcenschonung ein wichtiger Punkt. Bei den Nachläufern bietet Kverneland für alle Bedingungen die passende Walze. Dies sind unter anderem die Rohrstabwalze mit einem geringen Hubkraftbedarf, die Actiflexwalze für eine intensive Krümelung und gute Rückverfestigung sowie die Actipackwalze, die auf mittleren bis schweren Böden eine sehr gute Arbeitsqualität bietet. Neu im Programm ist die ActipressTwin-Walze. Diese Walze bietet vor allem auf leichten Böden eine hohe Tragfähigkeit. Durch das verriegeln der Walze sind verschiedene Bodenprofile und Wirkgrade möglich. Bei der Steinsicherung setzt Kverneland/Kubota auf die von den Pflügen bekannte wartungsfreie Blattfeder-steinsicherung. Die neue Generation dieser Zinken heißen Triflex-Zinken und sind je nach Grubbermodell mit 400 beziehungsweise 700 Kilogramm Auslösekraft verfügbar. Darüber hinaus verfügen die Enduro Modelle auch über eine mit Scherbolzen gesicherte Variante.“

(Copyright: Saphir)

Stefan Schröder (Geschäftsführer Saphir Maschinenbau GmbH): „Aktuell werden deutlich mehr Gänsefußschare nachgefragt, um mit den Maschinen eine mechanische Unkrautbekämpfung durchführen zu können. Am häufigsten bestellt werden weiterhin die klassischen Walzen. Dabei haben bei uns die Dachringwalze für einen sicheren Einsatz, sowie Krümmler- und Doppelkrümmlerwalzen zur mechanischen Unkrautbekämpfung die größten Anteile. Häufig nachgefragt wird, die Maschine auf Rädern zu führen anstatt auf Walzen, um eine Rückverfestigung zu reduzieren. Meistens wird dann aber doch auf eine klassische Walze zurückgegriffen, um eine bestmögliche Präzision und Laufruhe zu realisieren. Die Steinsicherung erfolgt bei unseren Flachgrubbern ausschließlich über den Federzinken, welcher einen sehr weiten Federweg in horizontaler, als auch vertikaler Richtung zulässt. Wir bieten ab Werk das Borgault Schnellwechselsystem für den 70×12 Zinken an, welches viele Scharformen und Breiten bietet.“

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