Pöttinger fährt 2021/22 ein sehr gutes Ergebnis ein. - Copyright Pöttinger

Pöttinger meldet 25 Prozent Umsatzplus

Das österreichische Familienunternehmen Pöttinger meldet für das Geschäftsjahr 2021/22 ein Umsatzwachstum von 25 Prozent auf jetzt 506 Millionen Euro.

In ganzen Zahlen entspricht das einer Zunahme von 101 Millionen Euro. Pöttinger spricht vom „mit Abstand höchstem Zuwachs in der mehr als 150-jährigen Firmengeschichte“. Der Landtechnikhersteller beschäftigt weltweit mehr als 2.000 Mitarbeiter und verzeichnet eine „seit vielen Jahren“ stabile Exportquote von 91 Prozent.

Das Pöttinger-Stammwerk befindet sich in Grieskirchen (Foto: Pöttinger).

Das Unternehmen betont, dieses Wachstum sei „unter außergewöhnlich schwierigen Rahmenbedingungen“ durch ein Zusammenwirken vieler Faktoren möglich gewesen. Pöttinger nennt hier die Zusammenarbeitskultur, sowohl intern im Hinblick auf die Belegschaft, als auch extern mit den Partnerbetrieben im In- und Ausland sowie größere oder neue Maschinen und innovative Lösungen im Bereich der digitalen Landtechnik.

Lieferketten-Schwierigkeiten „etwas gemildert“

Man habe rechtzeitig Maßnahmen für die Erweiterung von Produktionskapazitäten und Optimierung der Prozesse gesetzt und es geschafft, die Auswirkungen gebrochener Lieferketten durch partnerschaftliche Arbeit mit den Zulieferfirmen und der Konzentration der Beschaffungsprozesse auf den europäischen Raum „etwas zu mildern“.

Beim Maschinenumsatz haben die Grünlandgeräte wieder sehr gut abgeschnitten und halten mit 67 Prozent den größten Anteil. Im Segment Ladewagen, wo Pöttinger nach eigenen Angaben seit vielen Jahren als Weltmarktführer agiert, konnte neben dem Umsatzzuwachs von knapp dreizehn Prozent auch die Auszeichnung FARM MACHINE 2022 für das neue Modell JUMBO eingefahren werden.

Im Segment Kulturpflegetechnik hat Pöttinger Flexcare-Produkte eingeführt (Foto: Pöttinger).

Der Anteil der Ackerbaugeräte am Maschinenumsatz beträgt 33 Prozent. Dieser ergibt sich aus den Verkäufen der intelligenten Maschinen für Bodenbearbeitung und Sätechnik sowie dem neuen Segment der Kulturpflegetechnik mit den neu eingeführten Produkte FLEXCARE und ROTOCARE. Eine weitere positive Entwicklung verzeichnete der Hersteller im Geschäftsbereich „Original-Ersatzteile“. Die Steigerung von rund zwölf Prozent sei vor allem auf die Leistungsfähigkeit des Ersatzteil-Logistikcenters, des Services und der langfristigen Verfügbarkeit von Ersatz- und Verschleißteile zurückzuführen.

Deutschland größter Einzelmarkt

Ein Blick auf die einzelnen Märkte zeigt folgende Zahlen: Knapp 60 Prozent des Gesamtumsatzes erzielt Pöttinger in den Ländern Deutschland, Frankreich, Österreich, Polen, USA und Schweiz. Die größten Einzelmärkte sind Deutschland mit fast 18 Prozent und Frankreich mit knapp 15 Prozent Umsatzanteil. Dieser habe sich in der abgelaufenen Periode in beiden Märkten noch weiter erhöht.

Zu den weiteren überdimensionalen Gewinnern in punkto Zuwachs beim Maschinenumsatz zählen wieder die Überseeländer USA (+75 Prozent), Kanada (+29 Prozent) und Australien (+34 Prozent). In einigen europäischen Ländern wie Belgien (+52 Prozent), Polen (+36 Prozent) und in den beiden Nordländern Schweden und Dänemark (jeweils knapp +35 Prozent) ist die Nachfrage stark gestiegen.

Pöttinger betont, dass die 17 weltweiten Vertriebs-Standorten und die fünf Produktionswerke in Europa „einen wesentlichen Beitrag zur enorm positiven internationalen Entwicklung“ geleistet haben. Insgesamt waren im Schnitt im abgelaufenen Geschäftsjahr 2.017 Personen aus 36 verschiedenen Nationen, gegenüber 1.929 im Vorjahr, beschäftigt. Das zeige „die internationale Ausrichtung des Unternehmens und das Verständnis nicht nur für die Kulturen, sondern auch die Anforderungen an eine Landmaschine in den jeweiligen Ländern“.

Neues Technologie- und Innovationszentrum

Wie das Familienunternehmen weiter mitteilt, schreitet „der zweite Ausbauschritt im neuen Pressen- und Schwader-Werk in St. Georgen, Nähe der Zentrale in Grieskirchen (AT), voran“. Eine neue Halle für Lackiertechnik wird voraussichtlich im Januar 2023 fertig gestellt. Auch ein Werk im niederösterreichischen Stoitzendorf, woher seit August 2021 die Kulturpflegemaschinen kommen, wurde ausgebaut und um 1.500 m2 erweitert. Das Technologie- und Innovationszentrum TIZ III, wo Pöttinger seine Maschinen „unter härtesten Einsatzbedingungen“ testet, nimmt bereits Formen an und soll im Dezember 2022 eröffnet werden. In Norddeutschland wurde mit einem neuen Vertriebs- und Service-Standort in Hörstel „mehr Raum für Kundennähe und Partnerschaft“ errichtet. „Zeitgemäß stehen natürlich die Themen Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung beim Ausbau der Werke und Vertriebsstandort immer im Mittelpunkt“, schreibt Pöttinger.

Pöttinger setzt auf Innovationen im digital Farming (Foto/Grafik: Pöttinger).

„Ein forderndes und anstrengendes Jahr mit unvorhersehbaren Ereignissen liegt hinter uns, ein weiteres wird mit Sicherheit folgen“, kommentiert Gregor Dietachmayr, der Sprecher der Geschäftsführung, die erfolgreiche Entwicklung und führt weiter aus: „Flexibilität, intensive Arbeit, das überdurchschnittliche Engagement des gesamten Pöttinger-Teams und das konsequente Verfolgen der gemeinsamen Ziele haben gefruchtet.“

Druck wird bleiben

Die hohen Marktpreise landwirtschaftlicher Produkte will Pöttinger als Chance verstanden wissen, erklärt auf der anderen Seite aber auch, die hohen Energiepreise werden sich „als spannende Herausforderung“ gestalten. Dietachmayr schließt: „Mit Blick auf das kommende Jahr gehen wir davon aus, dass der Druck durch die angespannte Versorgungssituation aufrecht bleiben wird. Gemeinsam mit unserem engagierten Team werden wir weiterhin unseren Beitrag dazu leisten, dass die Lieferkette für hochwertige Lebensmittel von der Landwirtschaft an die Bevölkerung aufrecht erhalten werden kann.“

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