Der Fahrzeugbauer Reisch wurde 1951 gegründet. Jetzt befindet sich das Unternehmen in einem vorläufigen Insolvenzverfahren. Copyright: Reisch

Reisch und Regent melden Insolvenz an

Hohe Energiepreise, Probleme bei den Lieferketten, sinkende Produkt-Nachfrage und hohe Fahrzeugbestände: Zwei Traditions-Landtechnikhersteller aus Deutschland und Österreich haben jetzt Insolvenz angemeldet.

Der Fahrzeugbauer Reisch befindet sich in einem vorläufigen Insolvenzverfahren.
Der Fahrzeugbauer Reisch wurde 1951 gegründet. Jetzt befindet sich das Unternehmen in einem vorläufigen Insolvenzverfahren. Copyright: Reisch

Reisch an zwei Standorten

Das berichten die Kollegen von Agrarheute unter Berufung auf das Portal Eurotransport und den Hersteller Reisch. Demnach befinden sich der Nutz- und Agrarfahrzeughersteller Martin Reisch an den zwei Standorten in Oberbayern (Martin Reisch GmbH) und am Rande des Thüringer Waldes (Martin Reisch Eliasbrunn GmbH) in einem vorläufigen Insolvenzverfahren.

Die Geschäfte laufen derzeit noch an beiden Standorten, als Insolvenzverwalter ist Volker Böhm von Schultze & Braun eingesetzt. Alle Aufträge werden laut Agrarheute unter Berufung auf den Insolvenzverwalter wie geplant produziert und bearbeitet. Der Insolvenzantrag für beide Firmen wurde beim Amtsgericht Ingolstadt gestellt.

Als Gründe für die Krise geben die beiden Unternehmen eine zurückgehende Nachfrage der Landwirte und hohe Fahrzeugbestände aus dem Vorjahr an. So müssten die Hersteller den Käufern hohe Rabatte einräumen.

Lange Historie

Das Insolvenzverfahren hat laut Agrarheute auch zum Ziel, die Abläufe in der Produktion effizienter zu gestalten und den Einkauf zu verbessern. Außerdem würde der Insolvenzverwalter Gespräche mit Investoren führen. Seit 2019 ist die Martin Reisch GmbH Teil der Innsbrucker Unternehmensgruppe Konstant, gegründet wurde das Unternehmen 1951.

Im Oktober 2020 war die Reisch-Gruppe noch beim deutschen Fahrzeugbauer Rudolph & Sohn eingestiegen. In der Firmengeschichte wurden von Reisch über 155.000 Fahrzeuge gefertigt und an die Partner übergeben. Noch 2018 erwirtschafte das Unternehmen mit seinen rund 200 Mitarbeitenden einen Umsatz von über 26 Millionen Euro.

Landtechnik in der Krise

In finanzielle Schieflage ist auch der österreichische Pflughersteller Regent geraten. Das Traditionsunternehmen aus Oberösterreich hat beim Landgericht Wels ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Auch in Deutschland gibt es eine Betriebsstätte, der Hauptstandort liegt in Attnang-Puchheim. Hier wird auch ausschließlich produziert, die Firma blickt auf eine mittlerweile über 90-jährige Firmengeschichte zurück.

Laut der Kollegen von Agrarheute möchte der Pflughersteller den Betrieb fortführen und verfügt demnach über eine gute Auftragslage. Allerdings werden hier Probleme in der Lieferkette als Schwierigkeit angegeben. Außerdem habe das Unternehmen mit hohen Energiepreisen zu kämpfen.

Zur Unternehmenshomepage der Martin Reisch GmbH und von Regent.

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